Kulturkrise September 2021 Felix Meyer spricht mit Ulf Erdmann Ziegler über Kulturkrise Felix Meyer ist Sänger: Straßenmusiker, Liedermacher und Mitbegründer der Initiative „Kultur ins Grundgesetz“ Ulf Erdmann Ziegler ist Schriftsteller Abstract Ulf Erdmann Ziegler Ulf Erdmann Ziegler und Felix Meyer, der eine Schriftsteller, der andere Liedermacher, treffen sich am Anfang ihres Gespräches vor der Fotografie eines Mannes, der sich womöglich fragt, was er sich fragen soll. Von diesem Punkt aus begegnen sie Max Frisch und dem wichtigsten Raum im Theater. Sie treffen die Frankfurter Polizei bei Nacht und die Sache geht gerade nochmal gut aus. Die beiden stehen gemeinsam im Stau an einer Grenze, wo bis eben keine war, stellen fest, dass „Die Ärzte“ keine Ärzte sind und vertiefen das Gespräch über die Impfung nicht, weil sie in Wirklichkeit keine Ahnung davon haben. Am Ende zeigen sie sich als fundamentale Pazifisten und enden mit Udo Lindenberg: keine Panik! Vermutlich hätten sich Ziegler und Meyer als nächstes über „Kultur ins Grundgesetz“ unterhalten und wären dann zu ihrem gemeinsamen Mentor Dirk Reinartz zurückgekehrt.
zurück zur Rationalität
September 2021
Norbert Scheuer spricht mit Prof. Dr. rer. nat. Gerd Antes über "zurück zur Rationalität"
Norbert Scheuer ist Schriftsteller
Prof. Dr. rer. nat. Gerd Antes ist Mathematiker und Medizinstatistiker
Abstract Prof. Dr. rer. nat. Gerd Antes
Die gegenwärtige Pandemie ist laut Exkanzlerin Merkel die größte Herausforderung für unser Land seit 1945. Gemessen daran würde man einen hochprofessionellen Umgang damit erwarten, in dem das notwendige Wissen für wirksame Gegenmaßnamen erzeugt wird.
Das Gegenteil ist jedoch der Fall:
Unverzichtbare Schritte unterbleiben, notwendige wissenschaftliche Studien werden nicht durchgeführt und etablierte Qualitaetskriterien werden vergessen.
Das Ergebnis: zunehmende Irrationalität, die tiefgehende Verwirrung schafft und das notwendige rationale Vorgehen verhindert.
Virusgefahr
September 2021
Philine Conrad spricht mit Prof. Dr. Martin Haditsch über Virusgefahr
Philine Conrad ist Schauspielerin, Schriftstellerin und Malerin
Prof. Dr. Martin Haditsch ist Arzt und Biologe, Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie
Abstract Prof. Dr. Martin Haditsch
Corona hat uns seit mehr als eineinhalb Jahren fest im Griff. Mangelte es schon anfangs an einer Angemessenheit der Massnahmen (was mit „Unkenntnissen hinsichtlich einer neuen Krankheit“ gerechtfertigt wurde) wurden im Laufe der Wochen und Monate Grundgesetze ausgehebelt, Bürger ihrer Freiheitsrechte beraubt und das Argument „es geht um Menschenleben“ als Killerargument eingesetzt, als gäbe es nur SARS-CoV2 als Krankheits- und nur COVID19 als Todesursache. Und es wird alles unternommen, um das Narrativ der Alternativlosigkeit eines staatlich diktierten Gesundheitsschutzes zur Bekämpfung einer weltweit lebensbedrohlichen Seuche aufrechtzuerhalten (was die Blockade möglicher zielgerichteter Therapien miteinschließt). So werden Bürger direkt oder indirekt zu einem medizinischen Experiment gezwungen, nämlich sich „spiken“ zu lassen (der Begriff einer Impfung ist irreführend, die Produkte sind bei uns durchwegs nur bedingt zugelassen, zunehmend weniger wirksam und mit einer beispiellosen Zahl von Nebenwirkungen und Todesfällen behaftet). Durch zunehmend restriktivere Massnahmen versucht man, nicht Spike-Willigen das Leben möglichst unbequem zu machen, was viele vor die (auch existentielle) Frage stellt, ob sie sich um den Preis (möglicherweise massiver) Eigen-Schädigung gewisse Freiheiten zumindest vorübergehend zurückkaufen sollen. Um Medizin geht es schon lange nicht mehr, vielmehr handelt es sich um politische Enscheidungen: wie sonst wäre es zu erklären (und wie erbärmlich ist es letztlich), dass man über die Frage, ob es nach wie vor eine pandemische Notlage von nationaler Tragweite gibt, im deutschen Bundestag abstimmen muss?
Und der politische Plan (frei nach der alt-römischen Devise: Divide et impera! - Teile und herrsche!) scheint aufzugehen: Quer durch Familien, Freundschaften, Partnerschaften und Geschäftsbeziehungen geht ein Riss, die unterschiedlichen Lager stehen sich immer unversöhnlicher gegenüber, die Kommunikation ist zunehmend von Aggression, ja Hass geprägt, Denunziantentum assistiert dem Überwachungsstaat. Nachsicht mit Systemkonformen, Verständnis für Mainstream-Geprägte und Versöhnung mit Andersdenkenden sind Gebote der Stunde, damit beidseits aufgestaute Emotionen nicht in Gewalt umschlagen.
Corona und Kinder
September 2021
Rebecca Rudolph spricht mit Prof. Dr. Dr. Christian Schubert über Corona und Kinder
Rebecca Rudolph ist Schauspielerin
Prof. Dr. Dr. Christian Schubert ist Psychoneuroimmunologe
Abstract Prof. Dr. Dr. Christian Schubert
„Angst essen Seele auf“, dieser berühmte Satz aus einem Fassbinder-Film hat in den letzten 18 Monaten traurige Relevanz im Zusammenhang mit der COVID-Krise bekommen. Die Sorge gilt dabei besonders den Kindern, die in Abhängigkeit von ihrer verängstigten Umwelt, insbesondere ihrer Eltern, der Gefahr der Traumatisierung ausgesetzt werden. Wir plädieren in diesem Gespräch für ein Steigern der Resilienz durch Aufklärung und Wiedererlangen von Selbstwirksamkeit und Kontrollbewusstsein. Dies ermöglicht einen angstbefreiten Umgang mit der Pandemie, verstärkt die antivirale Immunaktivität und lässt Kinder wieder frei atmen.
Informationspolitik
September 2021
Günther Groissböck spricht mit Dr. Roman Braun über Informationspolitik
Günther Groissböck ist Opernsänger
Dr. Roman Braun ist Psychologe
Abstract Dr. Roman Braun
Corona Schutzimpfung für Kinder
September 2021
Alexa Rodrian spricht mit Dr. med. Steffen Rabe über Corona Schutzimpfung für Kinder
Alexa Rodrian ist Songwriterin, Komponistin und Jazzsängerin
Dr. med. Steffen Rabe ist Kinderarzt und Mitglied ‚Ärzte für individuelle Impfentscheidung eV.‘
Abstract Dr. med. Steffen Rabe
COVID-Impfstoffe können Personen mit einem hohen Risiko für schwere Krankheitsverläufe mit guter Wirksamkeit für einen sehr begrenzten Zeitraum vor diesen schweren Krankheitsverläufen, Komplikationen und Tod durch COVID-19 schützen.
COVID-Impfstoffe können spätestens seit Delta nicht verhindern, dass die Geimpften sich erneut infizieren und dann für andere Menschen genau so ansteckend sind, wie infizierte Ungeimpfte.
Eine Herdenimmunität durch die Impfung ist damit unmöglich zu erreichen, „Durchimpfungsquoten“ sind irrelevant, da es nur und ausschließlich um den Schutz der oder des Geimpften selbst geht.
Spätestens wenn alle Menschen in Deutschland das Angebot erhalten haben, sich selbst - falls gewünscht - durch die Impfung zu schützen, fällt jede wissenschaftliche Grundlage für Grundrechtseinschränkungen Ungeimpfter weg. Konstrukte wie 3G oder 2G entbehren jeder wissenschaftlichen Evidenz und jeder moralischen Berechtigung.
Kinder spielen hier gar keine Rolle - sie brauchen den Schutz durch die Impfungen nicht, weil sie fast nie schwer erkranken.
Die Begründung der STIKO-Empfehlung für die Kinderimpfung ist ein Armutszeugnis: Kinder zu impfen, weil Politiker zu dumm sind, Fachleuten zu glauben, dass KiTas und Schulen auch ohne Impfung der Kinder sicher offen bleiben können (und hier gibt es hochkarätige wissenschaftliche Leitlinien) ist ein inakzeptables Argument.
Risikobewertung 2. Teil
September 2021
Kolja Brandt spricht mit Prof. Dr. Klaus Stöhr über Risikobewertung 2. Teil
Kolja Brandt ist Bildgestalter
Prof. Dr. Klaus Stöhr ist deutscher Virologe und Epidemiologe. Während seiner 15-jährigen Tätigkeit für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) war er u. a. Leiter des Globalen Influenza-Programms und SARS-Forschungskoordinator. Von 2007 bis Ende 2017 arbeitete er in der Impfstoffentwicklung und weiteren Funktionen bei Novartis. Seit 2018 ist er freier Konsultant.
Abstract Prof. Dr. Klaus Stöhr
Angesichts der Aufwendungen für die Pandemiebekämpfung im Vergleich zu anderen Gesundheitsproblemen müssen die Fragen nach der Verhältnismäßigkeit der Bekämpfungsmaßnahmen beantwortet und gesamtgesellschaftlichen einschließlich gesundheitsökonomischer Bewertungen unterzogen werden.
Die Bundesregierung muss einen Prozess der breiten Einbeziehung fachlicher Kompetenzen in die Entscheidungsvorbereitung zum Risikomanagement etablieren.
Besprechungen nur mit einzelnen Wissenschaftlern aus Spezialdisziplinen genügend nicht, ergebnissoffen Präventions- und Kontrolloptionen zu erarbeiten und ihre Vor- und Nachteile abzuwägen. Es existiert zu wenig oder kein Platz für den wissenschaftlichen Diskurs im Vorfeld der Entscheidungsfindung. Wesentliche Bereiche der Gesellschaft sind nicht vertreten. Es herrscht der Eindruck, dass Positionen, die nicht zum fest geprägten Standpunkt der Entscheidungsträger passen, nicht berücksichtigt werden auch wenn sie die Entscheidungsfindung schärfen und die Suche nach der besten Lösung befördern können. Ein offener Diskurs mit allen wesentlichen Fachbereichen ist aber entscheidend zur Überwindung der Krise.
Ein unabhängiges Expertengremium fehlt, das Risikoeinschätzungen für die Bundesregierung oder -institute vornimmt, z.B. der SARS-CoV-2 Varianten, Kitas/Schulen. Deren Aufgabe muss es sein, Empfehlungen nach einem strukturierten Prozesse der Risikoabschätzung für die Politik zu geben.
Corona-Maßnahmen für Kinder
September 2021
Patricia Marchart spricht mit Prof. Dr. Reinhold Kerbl über Corona-Maßnahmen für Kinder
Patricia Marchart ist Dokumentarfilm-Regisseurin
Prof. Dr. Reinhold Kerbl Kinder- und Jugendheilkunde
Abstract Prof. Dr. Reinhold Kerbl
Im Unterschied zu Erwachsenen verläuft COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen meist leicht, oft auch asymptomatisch. Eines von ca. 100 Kindern benötigt aber doch einen Spitalsaufenthalt, eines von ca. 1.000 erkrankt schwer, und ca. eines von 100.000 Kindern verstirbt an der Viruserkrankung. Aus diesem Grund spreche ich mich für die Impfung auch von Kindern und Jugendlichen aus. Weitere Argumente sind die Ermöglichung eines normalen sozialen Lebens sowie der Beitrag zum Gemeinschaftsschutz (auch als „Herdenschutz“ bezeichnet). Neben der Empfehlung ist für mich aber auch wichtig, Bedenken von Kindern, Jugendlichen und Eltern ernst zu nehmen und mit ihnen ehrlich und wertschätzend darüber zu sprechen. Sich Zeit dafür zu nehmen, ist für mich daher essenzieller Bestandteil einer guten Impfberatung.
Behandlung von Risikogruppen
September 2021
Alessandro Nania Pacino spricht mit Dr. Gunter Frank über die Behandlung von Risikogruppen
Alessandro Nania Pacino ist Schauspieler
Dr. Gunter Frank ist Arzt für Allgemeinmedizin, Leitlinienbeauftragter der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Buchautor
Abstract Dr. Gunter Frank
COVID-19 ist eine typische saisonale Atemwegsinfektion, die vor allem alte Menschen gefährdet, deren Immunabwehr am Ende ihres Lebens geschwächt ist. Da unsere Gesellschaft immer älter wird, sterben auch seit Jahren immer mehr alte Menschen, vor allem im Winter. Das ist eigentlich eine gute Nachricht, denn wir sterben immer häufiger, nicht mehr an Krebs oder Herzinfarkt, sondern am Ende eines langen Lebens an einem für Gesunde weitgehend harmlosen Infekt. Auch COVID-19 stellt für unter 70jährige mit einer Infektionssterblichkeit von unter 0,05% keine gesellschaftliche Bedrohung dar. Gerät jedoch ein Corona- oder Influenzavirus in ein Pflegeheim dann steigt diese Sterblichkeit auf bis zu 8%. Die schlechte Nachricht ist, unsere Gesellschaften ist darauf nicht vorbereitet.
Hauptproblem: Der massiven Pflegekraftmangel. Personell schlecht ausgestattete Pflegeheime überwiesen vorschnell, unter dem Eindruck der völlig überzogenen Corona Panik, alte Menschen schon bei Bagatellsymptomen in die Krankenhäuser. Das galt auch für die private Pflege. Ganz besonders in Bergamo oder New York waren Notaufnahmen deshalb massiv überfüllt. Dort steckten sich Patienten erst recht an und wurden dann sogar noch infektiös in die Pflegeheime zurückverlegt – ein Teufelskreislauf. Auch zu frühe, invasive Beatmung von COVID Kranken führte zu unnötigen hohen Todesraten auf den Intensivabteilungen.
Im Krankenhaus mussten viele alte COVID Patienten dann ihre letzten Tage isoliert, unter Vermummten und angeschlossen an Maschinen erleben. Die Angehörigen hatten keine Chance sich von ihren Liebsten zu verabschieden. Man kann dies nur inhuman nennen. Daraus ergibt sich eine klare Konsequenz: Eine Kraftanstrengung um genügend Pflegekräfte auszubilden und der Aufbau von Palliativabteilungen in den Pflegeheimen, damit alte, schwer vorerkrankte Menschen nicht mehr panikartig in Krankenhäuser eingewiesen werden, wo sie nur die Nachteile einer hochtechnisierten, auf Lebensrettung ausgerichteten Medizin erfahren müssen, die bei ihnen doch nur das Sterben unwürdig verlängert. Lockdowns helfen niemanden, aber darüber müssen wir dringend reden.
Corona und die Rolle der Medien
September 2021
Isabelle Barth spricht mit Milosz Matuschek über Corona und die Rolle der Medien
Isabelle Barth ist Schauspielerin
Milosz Matuschek ist Volljurist, Journalist und Autor. Er war sechs Jahre lang Kolumnist der Neuen Zürcher Zeitung und von September 2019 bis Ende 2020 stellvertretender Chefredakteur des Magazins Schweizer Monat.
Abstract Milosz Matuschek
Die Realität ist heute überwiegend das, was wir durch Medien wahrnehmen. Doch wie arbeiten diese? Welchen Informationen ist zu trauen? Die Pandemie hat gezeigt, dass der Medienbetrieb gerade dysfunktional ist.
Es gibt keine freie Berichterstattung, weder bei Konzernmedien, noch bei öffentlich-rechtlichen Medien, sondern einen kuratierten Debattenraum. Das ist gefährlich, denn die Medien als Wachhund der Demokratie müssten mit der Eingriffsintensität des Staates in Freiheiten der Menschen eigentlich überproportional kritischer werden, statt unterwürfiger. Stattdessen wird eine Blickfeldverengung kultiviert und ein «falscher Konsens» fabriziert. Als Gegenmittel hilft nur die Stärkung unabhängiger, neuer Medienstrukturen. Alle Möglichkeiten dazu haben wir schon heute in der Hand.